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Inflationsdruck und steigende Kosten – Probleme und Lösungen für den Online-Handel
Die Inflation ist ein Phänomen, das sowohl im Offline- als auch im Online-Handel spürbar ist. Doch gerade für den Online-Versandhandel gibt es spezifische Herausforderungen im Umgang mit steigenden Kosten. In diesem Artikel werden die Probleme der Inflation im E-Commerce beleuchtet und mögliche Lösungsansätze aufgezeigt.
Die Inflationsrate ist ab 2022 sprunghaft angestiegen und hat in vielen Wirtschaftsbereichen seine Spuren hinterlassen. Besonders der kurfristig und starke Anstieg hat viele Unternehmen auf dem falschen Fuß erwischt.
Probleme der Inflation im E-Commerce
Erhöhte Beschaffungskosten
Mit der Inflation steigen auch die Preise für Rohstoffe und Materialien. Online-Versandhändler sind von den steigenden Beschaffungskosten betroffen. Ebenfalls die Beschaffungsnebenkosten, sind wegen des Energiepreisanstiegs stark gestiegen (Frachtraten, Speditionskosten, Treibstoffzuschläge, etc.). Das hat zur Folge, dass die Kalkulationsmodelle einer Versandhändler nicht mehr stimmen und die geplante Marge zunehmend wegschmilzt. Auch ist der USD/EUR Kurs vor Monaten stark angestiegen, was für Euro-Einkäufer die Kosten nochmals durch Währungsschwankungen erhöht hat.
Höhere Versandkosten
Auch die Versandkosten zum Kunden steigen im Zuge der Inflation. Auch innerhalb Deutschlands haben viele KEP Dienstleister wie z. B. DHL, Hermes, DPD mit Preiszuschlägen (Energiepreiszuschlag, etc.) kurzfristig die Kosten für den Online Händler erhöht. Besonders betroffen sind hierbei Versandhändler, die ihre Waren ins Ausland versenden. Die höheren Versandkosten können dazu führen, dass die Margen sinken oder die Preise für die Endkunden steigen. Zudem ist zu beobachten, dass die Warenkorb-Werte im Online Shopping zurück gehen, das der Kunde aktuell eher Kaufzurückhaltung übt. Damit sind die Versandkosten in Relation auf einen geringeren Durschnittswarenkorb auch gesunken und somit unwirtschaftlicher geworden.
Steigende Lohn- und Gehaltskosten bei Personal
Die Inflation führt auch zu höheren Löhnen und Gehältern. Die letzten Anpassungen beim Mindestlohn und steigende Gehaltsforderungen der Arbeitnehmer erhöhen zunehmend die Fixkosten. Online-Versandhändler müssen auch weiter mit steigenden Personalkosten rechnen. Besonders betroffen sind hierbei Unternehmen, die in Deutschland ansässig sind und dem Mindestlohn unterliegen. Die aktuelle Personalknappheit bei Fachkräften im E-Commerce verschärfen diese Situation zusätzlich.
Lösungsansätze
Optimierung der Prozesse
Um die steigenden Kosten im E-Commerce zu kompensieren, können Unternehmen ihre Prozesse optimieren. Eine effiziente Logistik und ein schlanker Warenumschlag können dabei helfen, die Kosten zu senken.
ABC und Pareto
Mittels ABC-Analyse und Pereto Methode (80/20-Regel) sollte ein Fokus auf den wertstifdenden Teil im Sortiment oder Segmente gelegt werden. Alles was nicht die Zielmarge oder Deckungsbeitrag erwirtschaftet, sollte reduziert werden. In Folge lassen sich Überhang-Ressourcen abbauen, die nicht mehr benötigt werden. Es ist ein klares Reduzieren auf das Wesentliche.
Steigerung der Effizienz
Eine weitere Möglichkeit zur Kostensenkung ist die Steigerung der Effizienz. Hierbei geht es darum, Prozesse zu automatisieren und Arbeitsabläufe zu vereinfachen. Durch den Einsatz von modernder IT und Software (z. B. ERP, LVS, PIM) können viele Aufgaben automatisiert werden, was Zeit und Kosten spart.
Preisanpassung
Wenn die Kosten aufgrund der Inflation steigen, kann eine Preisanpassung sinnvoll sein. Durch den Herdentrieb, sieht sich das ein oder andere Unternehmen auch gewillt, die Preise im Rahmen der Inflation zu erhöhen. Hierbei sollte jedoch beachtet werden, dass eine zu hohe Preiserhöhung zu einem Rückgang auf der Nachfrageseite führen kann.
Neue Lieferanten finden
Online-Händler können auch versuchen, neue Lieferanten zu finden, die günstigere Preise anbieten. So sind neue Zielmärkte in Asien (z. B. Vietnam) oder in Ost-Europa aktuell interessant. Hierbei sollten jedoch die Qualität der Produkte und die Zuverlässigkeit des Lieferanten im Vordergrund stehen. Das Thema Lieferketten-Sicherheit ist aus bekannten Gründen wichtiger geworden, als vor Jahren.
Fazit
Die Inflation stellt im E-Commerce eine Herausforderung dar, die jedoch mit den richtigen Strategien bewältigt werden kann. Eine strikte Fokussierung, Kostendisziplin, Optimierung der Prozesse und eine Steigerung der Effizienz können dabei helfen, die Kosten zu senken. Eine Preisanpassung sollte jedoch mit Bedacht vorgenommen werden, um eine zu hohe Preiserhöhung zu vermeiden. Eine erfolgreiche Bewältigung der Herausforderungen der Inflation im E-Commerce erfordert eine ständige Anpassung der Strategien und eine kontinuierliche Überwachung der Kosten. Das laufende Controlling ist dabei ein Pflichtprogramm.
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